V50 dreht nach Revision nicht mehr hoch

Hallo zusammen, ich bin mit meinem Latein am Ende und brauche eure Unterstützung.
Es geht um eine V50R Bj‘74, alles original (Vergaser, Bedüsung, Zündung, Zylinder)
Meine V50 war letzen Sommer in einer Werkstatt und wurde dort eingestellt (Zündung und Vergaser) Sie lief danach so gut wie lange nicht.
Irgendwann konnte man den ersten Gang nicht mehr einlegen.
Ich habe deshalb den Motor geöffnet und eine neue Schaltklaue eingebaut.
(zusätzlich auch die Lager, Kupplung und die Züge, Kolben und Zylinder waren noch intakt)
Ich habe sehr gewissenhaft gearbeitet und hoffe, nichts falsch gemacht zu haben.
Motor sprang nach langem Antreten an und dreht nicht hoch. Motor hat keinen Leerlauf und dreht nicht hoch.
An Fahren ist gar nicht zu denken, bei minimaler Last geht er sofort aus.
Fehler tritt bei anderem Vergaser identisch auf.

Folgendes habe ich überprüft:
Zündzeitpunkt gemessen (ca. 15 Grad vor OT)
Zündfunke ist kräftig
Kolben ist richtig herum eingebaut (Fenster zum Auslass)
Filzring zwischen Vergaser und Ansaugrohr ist montiert
Aussaugstutzen sitzt mit Klemmring korrekt auf dem Ansaugrohr
Falschluft möchte ich ausschließen.
Aus dem Abgaskrümmer läuft Kraftstoff heraus.Kann sein, dass er überfettet kann aber auch von den vielen Startversuchen kommen.
Habe mal bei laufendem Motor den Kraftstoffschlauch abgezogen in der Annahme, dass der kurz bevor die Schwimmerkammer leer ist, der Motor hochdreht. Tut er aber nicht, er ging einfach aus.
Wäre toll, wenn mit jemand einen Tipp geben könnte. Vielen Dank schon im voraus!!!
Schöne Osterfeiertage wünscht Thomas

Moin, ich bin nicht der große Vespa Schrauber aber das Fenster im Kolben ist für den Überströmer nicht für den Auslass. Kolben um 180 Grad drehen und wenn alles gut verbaut wurde sollte der Motor laufen.

Hallo Thomas,

so wie mein Vorredner das mit dem Kolben angesprochen hat, auf dem Kolben befindet sich ein Pfeil, dieser muss zum Auslass zeigen.
Der Zündzeitpunkt liegt bei einem Originalen V50 Motor bei 19° vor OT, und noch eine Frage von Mir, hast Du die Kurbelwelle nach dem zusammenbau des Motors und dem kompletten festziehen der Muttern am Motor die Kurbelwelle mal ohne Primärzahnrad gedreht, ist diese ganz Leichtgängig gewesen, ohne schwergängig zusein, auch nicht leicht irgendwie ein Widerstand gehabt zuhaben ?

Mfg,
Will

Erstmal vielen Dank für eure Reaktionen. Zum Kolben: Ich hatte ihn tatsächlich zuerst falsch herum eingebaut. Das führte dazu, dass der Kolben an der Zündkerze anstand und sich der Motor nicht drehte.
Die Kerzenelektrode war umgebogen. Einen Pfeil konnte ich auf dem Kolben noch erkennen. Aber wie gesagt, wenn ich den Kolben drehen würde, steht er wieder an.
Beim Zusammenbau habe ich immer wieder die Wellen etc. durchgedreht. Alles war leichtgängig. Auch die Geräuschentwicklung beim Durchdrehen /Ankicken ich nicht atypisch.
Vielleicht fällt ja jemanden noch was ein.
Ich denke drüber nach, den Motor nochmal komplett auszubauen und auf der Werkbank laufen zu lassen, Da kann man Vergasergeschichte (Stutzen, Dichtfilz er.) doch besser einschätzen

Liebe Grüße. Thomas

Hallo Thomas,

das kann nicht sein, wenn Du einen Original Zylinder und Kolben montiert hast, das der Kolben in einer Richtung an der Zündkerze anschlägt, und in der anderen Richtung nicht !
Mach mal ein Bild von deinem Kolben und auch von der Brennraumgestaltung deines Zylinderkopfes.
Hast Du auch eine Kurzgewinde Zündkerze montiert ?

Update:
Sowas glaubt einem keiner:
Bei den Montage/Prüfarbeiten hat sich der Kunststoffanschlag vom Kolbenstopper gelöst und ist in den Brennraum gefallen. Hat dann wohl offensichtlich die Masseelektrode verformt sodass kein Zündfunke mehr übergesprungen ist. Ist dann im Überstömkanal liegengeblieben.
Das Drehen des Kolbens war also überflüssig—ich hatte ihn bei der Revision richtig eingebaut. Habe also heute den Kolben wieder richtig eingebaut.
Motor startet nun viel besser und hat auch (mit relativ weit herausgedrehter Anschlagschraube) einen runden Leerlauf.
Allerdings dehnt er zum einen seeeeeehr müde hoch und erreicht auch nicht die Enddrehzahl. An Fahren ist immer noch nicht zu denken. Beim Abrufen selbstgeringster Leistung geht er sofort aus.
Habe mal eine 50-er und eine 58-er Hauptdüse ausprobiert (Serie war eine 53-er) Hat am Laufverhalten keine signifikante Veränderung gebracht.
Wenn man den Choke zieht, verliert er sofort an Drehzahl bis zum Ausgehen. Da war er früher nicht so sensibel. Zeichen von zu fettem Gemisch?

Liebe Grüße und ein schönes Osterwochenende an alle !!!
Thomas