Mal für die, die es Interressiert, eine etwas detailbelastete Erklärung:
Das Alkangemisch, aus dem unser Benzin besteht, neigt gelegentlich dazu, vor der Züngung durch die Zündkerze explosionsarig zu oxidieren. Dieser Vorgang, den man als Vorzündung oder Klopfen bezeichnet, ist bei unverzweigten Alkanen stärker ausgeprägt als bei verzweigten. Der Reforming-Prozess wird daher vor allem deshalb durchgeführt, um durch die Isomerisierung von gradkettigen in verzweigte Alkane die Kraftstoffqualität zu verbessern. Die Klopffestigkeit wird durch die sogenannte Octanzahl angegeben. Dies ist eine Vergleichsskala, in der Heptan der Wert null und 2,2,4-Trimethylpentan (Isooctan) der Wert 100 zugeordnet wird.
Um die Klopffestigkeit des Benzins zu erhöhen, sind die verschiedensten Additive entwickelt worden. So waren früher im deutschen Normalbenzhin bis zu 0,15 g Bleitetraethyl pro Liter enthalten. Bleitetraethyl ist eine organometallische Verbindung, die sich unter Bildung von Radikalen zersetzt, die die Verbrennung der Alkane beschleunigen. Die Octanzahl von 2,2,4-Trimethylpentan-Bleitetraethyl beträgt 120,3. Damit das Blei mit den Auspuffgasen aus dem Verbrennungsraum austreten kann, werden ausserdem 1,2 Diclor- und 1,2 Dibromethan zugegeben. Sie dienen als Halogenquellen, die das Metall als Bleihalogenid abfangen. So gelangt das Blei größtenteils in Form von Bleihalogenidenund -oxiden über den Autoauspuff in die Umwelt, wo es zu Schädigungen führt. Und nicht nur das: 1,2- Diclor- und 1,2- Dibromethan stehen in verdacht, Krebs auszulösen. Da Blei ausserdem die Abgaskatlysatoren vergiftet, entwickelte man bleifreies Benzin, in dem die gewünschte Klopffestigkeit durch eine Veränderung des Kraftstoffgemisches erreicht wird.
Ein "Katalysator"bewirkt dreierlei: er senkt den Ausstoß von giftigem Kohlenmonooxid und von unverbrannten Kohlenwasserstoffen und bewirkt ausserdem die Zersetzung der bei hohen Temperaturen gebildeten Stickoxide in Stickstoff und Sauerstoff.
Allerdings ist auch bleifreies Benzin alles andere als unproblematisch, denn es enthält einige Prozent des krebserregenden Benzols. Wenn man bedenkt, wieviel Benzol durch selbsttanken von Personen, die im Umgang mit Gefahrstoffen nicht ausgebildet sind, umgefüllt wird, wird deutlich, wie wichtig die Entwicklung verbesserter Kraftstoffe ist.
Dies, und noch viel mehr über Benzin und dessen Additve gibt es hier:
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